Rachel von Morgenstern
Ruby by the Lake
4. Juli – 30. August 2020
© Rachel von Morgenstern & Kunstverein Friedrichshafen, Fotos: Frank Kleinbach
Die Malerin Rachel von Morgenstern hat für ihre Einzelausstellung Ruby by the Lake im Kunstverein Friedrichshafen Arbeiten entwickelt, welche die sehr unterschiedlichen architektonischen Gegebenheiten der beiden Ausstellungsräume und deren andersartigen Raumatmosphären aufgreifen, auf sie eingehen und auf diesem Weg Verbindungen zu ihnen schaffen. Ihre abstrakten, lichtdurchfluteten und schwebend leicht anmutenden Gemälde, Skulpturen und Lichtobjekte betonen das Raumgefüge und stellen ebenso Resonanzen zum Innen- als auch zum Außenraum her.
Oftmals verwendet die Künstlerin transparente Bildträger, die den Keilrahmen sichtbar lassen und ihn so zum festen Bestandteil der Komposition erheben. Dies führt dazu, dass die Bilder wie Fenster wirken und sich die tief in der Geschichte der Malerei verwurzelte Auffassung zeigt, das Bild als Fenster zu begreifen, das zwischen Innen und Außen vermittelt und Ein- sowie Ausblicke schafft. Der Innenraum wird nicht als hermetisch abgeschlossen vom Außenraum definiert, sondern tritt mit ihm in einen Dialog und so meint man in den abstrakten Malereien das Spiel der Wellen des nur wenige Meter entfernten Bodensees erkennen zu können oder das flirrende Farbspiel der untergehenden Sonne auf ebendiesem.
Obwohl in den vergangenen Jahren skulpturale Arbeiten, und erstmals für die Ausstellung im Kunstverein Friedrichshafen auch Lichtobjekte entstanden sind, steht für Rachel von Morgenstern die Malerei im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung. Farbe, Fläche, Form und Linie treffen in den Kompositionen aufeinander, wodurch Spannungsverhältnisse erzeugt werden, in denen immer auch die Geste der Malerin erkennbar bleibt. Die Farben werden immer in Verbindung mit Licht gedacht und so war es für die Künstlerin nahliegend, in ihren Lichtobjekten die Farben zu beleuchten und so einen spielerischen Umgang mit der Malerei zu erproben.
Rachel von Morgenstern nimmt das zweidimensionale Bild als Ausgangspunkt, um auf unterschiedliche Weise die traditionellen Grenzen der Malerei zu erweitern. Ausgehend von ihren transparenten Gemälden schafft die Künstlerin Skulpturen aus
Text / Kuratorin: Hannah Eckstein
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