Philip Loersch

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Die Arbeiten von Philip Loersch (* 1980 in Aachen) wirken in psychologischer Hinsicht wie Schaubilder, die wir aus theoretisch-wissenschaftlichen Zusammenhängen kennen: sie fordern die Neugier des Betrachters heraus, indem sie versprechen, komplexe Sachverhalte erst verständlich zu machen. Loersch arbeitet dabei mit cut outs, in denen er freigestellte Bild-elemente so miteinander verkettet, das sie ein eigenständiges Netzwerk im Raum ergeben. Dabei geht es ihm darum, „Grafik formal und inhaltlich neu zu interpretieren. Die Linie wird zum physikalisch-wissenschaftlichen Kunstprinzip und naturwissenschaftliche Entwicklungen und Fragestellungen verdichten sich zu filigranen, frei im Raum schwebenden Installationen.“

Loersch verfolgt dabei nichts weniger, als „den Zufall zeichnen zu können – gemäß den Naturgesetzen.“ Unter diesem künstlerischen Anspruch erscheint das Zeichnen wie eine zweite Natur – Flecken, Tropfen, Linien, aber auch Wolken, Strömungen und Turbulenzen tauchen auf. Der Künstler lässt die Zeichnung quasi aus sich selbst heraus entstehen, indem er den vermeintlich „zufälligen“ Fließ- und Tropfbewegungen der Farbe freien Lauf lässt. Gleichzeitig benutzt er gegenständliche Versatzstücke und Muster, die das Geflecht der Zeichnung durchwirken und ihre abstrakte Vollkommenheit mit surrealen Elementen durchsetzen, die unseren Blick immer wieder aufs Neue überraschen.

Kuratorin: Dr. Andrea Jahn