»consum« ist ein Projekt der Zeppelin University Friedrichshafen, die damit erstmals im Kunstverein Friedrichshafen zu Gast ist. Konzeption und Realisation des Projekts liegen bei den Kunstwissenschaftlern und Ausstellungsmachern Jörg und Karen van den Berg sowie Studierenden des Studiengangs Angewandte Kommunikations- und Kulturwissenschaft der Zeppelin University (Anna Betzlbacher, Nadine Hoser, Alexa Hüni, Katrin Januszewski, Anne Jordan, Martin Kemter, Annelies Peiner, Caroline Schäufele, Hanna Steinmetz und Alexandra Vogels).
Die Zeppelin University versteht sich als Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik – wobei das ‚zwischen‘ u.a. für eine Multidisziplinarität in Lehre und Forschung steht, die sich auch in der Kooperation mit dem Kunstverein niederschlagen wird. Das Projekt »consum« ist zudem Bestandteil eines Programms der Zeppelin University, mit dem sich die Universität zur Stadt hin öffnet, nämlich der sogenannten ‚Bürgeruniversität‘.“ „Im ‚klassischen‘ Ausstellungsraum des Kunstvereins wird auf Zeit eine Plattform für unterschiedliche Inszenierungen aus Kunst, Literatur, Musik, Theorie und Praxis geschaffen. Künstler/innen, Wissenschaftler/innen, Verkäufer/Innen und Einkäufer/innen treffen hier zusammen.
Das Projekt reduziert Konsum nicht auf den bloßen Verbrauch von Sachgütern und Dienstleistungen zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung. Konsum ist mehr: eine Form des gesellschaftlichen Austauschs und der Kommunikation. Waren die 80er und 90er Jahre noch vom Konsumhype bestimmt, hören wir heute allerorten Klagen über den tiefgreifenden Stimmungswechsel hin zur Konsumverweigerung. Das ‚I shop therefore I am‘ der amerikanischen Künstlerin Barbara Kruger scheint seine Gültigkeit verloren zu haben.
Auch im Betriebssystem Kunst haben zahlreiche Künstler/innen die Grenzen zwischen Künstler, Kunstwerk und Betrachter durchlässig gemacht. Ihre künstlerischen Strategien der Partizipation machen aus dem Betrachter einen aktiven Teilnehmer, einen souveränen Akteur im Kontext der Künste. Das Projekt ‚consum‘ wird die Kunst-und die Konsumwelt ineinander verschränken und aufeinander beziehen.