Harald Braun
Patch
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In einer umfangreichen Werkserie verwendet und verbindet Harald Braun insbesondere zwei Materialien, die kaum gegensätzlicher sein könnten: Stoff und Beton. Aus diesen fertigt er Boden- und Wand-objekte, denen sowohl skulpturale als auch malerische Qualitäten eigen sind. So imitieren die großformatigen Wandteppiche – Patchworks aus aneinander genähten Stoffbahnen in verschiedenen Mustern – die Prinzipien der abstrakten Malerei und funktionieren zugleich als »Porträts« von Personen oder als Ausdruck von »Zeit-geist«.
Bei den aus Tüchern, Decken oder Fellen zusammengesetzten Wand-stücken, denen Betonformen ein- und aufgegossen sind, werden dagegen Schwerkraft, Zug und Gewicht zum Thema, aber auch das unterschiedliche, je spezifische Verhalten und Reagieren der Materialien aufeinander. Das Harte und das Weiche, das Schwere und das Leichte, das Starre und das Fließende treffen zusammen und beeinflussen sich wechselseitig. Für die Raumsituation im Kunstverein Friedrichshafen hat Harald Braun ein großformatiges, textiles Wandbild realisiert, das sich als Hommage an die Künstler Balzac, Sieg-fried&Roy, Gilbert&George versteht.
Kuratorin: Andrea Hofmann