Iris Häusler
»Xenotope« und »Verlorene Blicke«
Eine Nacht in einem Raum, der eine Einrichtung aufweist wie in einem Hotelzimmer, aber kein Hotelzimmer ist, sondern ein Ausstel-lungsraum. Eine Nacht in einem Raum, in dem sich noch ein weiteres Bett und ein weiterer »Gast« befinden, der jedoch nicht real anwe-send, weil fiktiv ist. Eine Nacht in einem Raum, der die direkte Auseinandersetzung mit Kunst, mit einem vorgestellten Gegenüber und mit sich selbst bietet. Dies ist möglich im Kunstverein Friedrichsha-fen, der als Schlafstätte und Erfahrungsraum für eine Nacht genutzt werden kann, eingerichtet und mit Bildwerken ausgestattet von der in München lebenden Künstlerin Iris Häussler.
Iris Häusslers Thema sind Biografien. Sie geht in ihren Arbeiten der Frage nach, wie Biografien entstehen und zeigt, wie diese einem Menschen als zweite Haut übergestülpt werden. So konstruiert sie in verschiedenen räumlichen Situationen, mit Vorliebe außerhalb der Kunstinstitutionen – in Hotelzimmern oder leerstehenden Wohnungen – die Geschichte und Geschichten von erfundenen Personen.
Anhand von zusammengetragenen Objekten und Fotos lässt sie
»synthetische Erinnerungen« entstehen.
Kuratorin: Andrea Hofmann